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ANNOTeM

ANNOTeM - Akutneurologisches Netzwerk in Nord-Ost-Deutschland mit telemedizinischer Unterstützung

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Projektbeschreibung

Z-1 und Z-2: Charité Campi CBF und CCM, Z-3: Unfallkrankenhaus Berlin, Z-4: Universitätsmedizin Greifswald, Z-5: Epilepsieklinik Tabor Bernau

Neurologische Akutkrankheiten wie Schlaganfälle, epileptische Anfälle, Gehirn- und Hirnhautentzündungen, Querschnittssyndrome sowie Schädel-Hirn-Traumata gehören zu den häufigsten Ursachen für bleibende Behinderungen. Therapien, die nachweislich die Prognose der Betroffenen verbessern, stehen in ländlichen, strukturschwachen Regionen aufgrund der fehlenden neurologischen Expertise häufig nicht oder nur verspätet zur Verfügung. Das ANNOTeM-Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, die Behandlungsqualität neurologischer Notfälle in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nachhaltig zu verbessern. Hierfür vernetzt ANNOTeM allgemeinversorgende Kliniken im ländlichen Raum mit hochspezialisierten neurologischen Maximalversorgungskliniken.

Die zentralen Elemente sind:

  • der Aufbau baulicher und personeller regionaler Einheiten mit Spezialisierung auf akutneurologische Erkrankungen ("Neuro-Akut-Units")
  • akutneurologische Telekonsildienste rund um die Uhr ("24/7")
  • die Etablierung standardisierter Prozesse auf aktuellem, leitliniengerechtem Stand unter Berücksichtigung regionaler Möglichkeiten
  • die Optimierung und Koordination von Verlegungen, wenn Patientinnen und Patienten Therapien benötigen, die in den regionalen Netzwerkkliniken nicht verfügbar sind (z. B. Thrombektomie)
  • kontinuierliche Qualitätssicherung für alle akutneurologischen Krankheitsbilder
  • kontinuierliche, regionale und zentrale Fortbildungen für alle Berufsgruppen (Ärztinnen und Ärzte, Pflege sowie Therapeutinnen und Therapeuten)

Hintergrund

"Time is brain": Je früher eine Behandlung von akutneurologischen Notfällen beginnt, desto besser stehen meist die Chancen, dass sich Symptome zurückbilden und die Betroffenen keine dauerhaften Einschränkungen davontragen. Gerade im ländlichen Raum ist die rasche neurologische Versorgung vor Ort aber nicht immer möglich.

Indem Fachärztinnen und Fachärzte aus überregionalen neurologischen Zentren telemedizinisch mit Informationen versorgt werden, die sie für eine umfassende Beurteilung der Erkrankung benötigen, können sie regionale Notfallambulanzen bei Diagnose und ersten Behandlungsschritten unterstützen. Akute neurologische Symptome wie Lähmungen, Sprach- und Bewusstseinsstörungen lassen sich audiovisuell gut beurteilen. Ebenso lassen sich Daten einer CT- oder MRT-Untersuchung sowie Ergebnisse von Laboruntersuchungen sehr gut in digitaler Form übermitteln.

In der Schlaganfalltherapie haben sich telemedizinische Netzwerke bereits bewährt. Eine Erweiterung des telemedizinischen Behandlungsspektrums auf andere neurologische Notfallerkrankungen wird nun im Rahmen des ANNOTeM-Projektes umgesetzt.

Wissenschaftliche Evaluation und Ausblick

Das Projekt wurde von Februar 2017 bis Januar 2021 durch den Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. In diesem Rahmen erfolgte eine Evaluation über die Effekte der telemedizinisch unterstützten Notfallversorgung akutneurologischer Krankheitsbilder. Darüber hinaus wurden die Effekte der telemedizinisch unterstützten Differentialdiagnosen und -therapien von epileptischen Anfällen untersucht.

Aktuell erfolgt die Auswertung der Evaluation (Stand Mai 2021). Die Ergebnisse werden dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgelegt und können in die Richtlinien zur Gestaltung der Versorgung einfließen oder dem Gesetzgeber als Grundlage für strukturelle Veränderungen des gesetzlichen Rahmens dienen.

Mit dem ANNOTeM-Projekt soll eine Versorgungsform realisiert werden, die – unter Anpassung an regionale Anforderungen – auch als Versorgungsmodell in anderen strukturschwachen Regionen Deutschlands genutzt werden kann. Mittelfristig ist das Konzept modular erweiterbar, etwa indem es Rettungsdienste und ambulante Nachsorge einbindet. Die Infrastruktur für telemedizinische Untersuchungen und Übermittlung von Befunden (z. B. Röntgen- oder EKG-Übertragung) kann zukünftig auch für die Versorgung nicht-neurologischer Krankheitsbilder z. B. in der Traumatologie, Kardiologie, Gynäkologie oder Kinderheilkunde genutzt werden.

Team ANNOTeM

Projektkoordination

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin
    • Prof. Dr. med. Heinrich J. Audebert (Projektleitung)
    • Prof. Dr. med. Matthias Endres (Direktor der Klinik für Neurologie und Experimentelle Neurologie)
    • Dr. med. Hebun Erdur (Netzwerkkoordinator)
    • Dr. med. Christiana Franke (Regionale Netzwerkkoordinatorin Charité – Universitätsmedizin Berlin)

  • Unfallkrankenhaus Berlin
    • Dr. med. Ingo Schmehl (Direktor der Klinik für Neurologie)
    • Dr. med. Stephan Kinze (Regionaler Netzwerkkoordinator ukb)

  • Universitätsmedizin Greifswald
    • Prof. Dr. med. Agnes Flöel (Direktorin der Klinik für Neurologie)
    • Dr. med. Anselm Angermaier (Regionaler Netzwerkkoordinator UMG)

  • Epilepsieklinik Tabor Bernau
    • Prof. Dr. med. Hans-Beatus Straub (Chefarzt der Epilepsieklinik Tabor Bernau)
    • Dr. med. Ali Sotoodeh (Netzwerkkoordinator Tele-Epilepsie)

Teleneurologinnen und -neurologen (nur Charité)

  • Dr. med. Janina Behrens
  • PD Dr. med. Thomas Liman
  • PD Dr. med. Ludwig Schlemm

Management and Administration

  • Claudia Gorski

Stroke Nurses

  • Birgit Landes-Fritzsche
  • Ulrike Hopf

Evaluierendes Institut: Berlin School of Public Health

  • Prof. Dr. Dr. Tobias Kurth
  • Sarah Theen
  • Dr. rer. nat. Farid I. Kandil

Konsortialpartner

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Universitätsklinikum Greifswald
  • Unfallkrankenhaus Berlin
  • Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg (Epilepsieklinik Tabor Bernau)
  • AOK-Nordost
  • BARMER
  • Techniker Krankenkasse
  • MEYTEC

Netzwerkkliniken

  • Bergen/Rügen, Sana Krankenhaus Rügen GmbH
  • Kyritz, KMG-Klinikum Kyritz
  • Luckenwalde, KMG-Klinikum Luckenwalde
  • Ludwigsfelde-Teltow, Evangelisches Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow gGmbH
  • Nauen, Havelland Kliniken – Klinik Nauen
  • Strausberg, Krankenhaus Märkisch-Oderland
  • Templin, Sana Krankenhaus Templin
  • Ueckermünde, AMEOS-Klinikum Ueckermünde
  • Rathenow, Havelland Kliniken – Klinik Rathenow
  • Prenzlau, GLG Kreiskrankenhaus Prenzlau
  • Gardelegen, Altmark-Klinikum Krankenhaus Gardelegen