
AG Weber
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Oberarzt, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie; ärztl. Stützpunktleiter, STEMO 3600; Leiter, BeLOVE, BIH

Wichtigste Projekte

ProGrEss-Bio
"Prospektive Gewinnung von Blutplasma-Proben zur Erfassung geeigneter Biomarker für die prähospitale Schlaganfallerkennung"
Studiendokument im Deutsche Rergister Klinischer Studien
Projektbeschreibung
"ProGrEss Bio" zielt auf die Entwicklung eines Biomarker-Panels ab, mit dessen Hilfe im Rettungswagen Schlaganfälle diagnostiziert, verschiedene Subtypen unterschieden und von anderen Erkrankungen abgegrenzt werden können. Eingeschlossen werden Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf einen Schlaganfall, die von einer Notärztin oder einem Notarzt in einem der drei Berliner "STEMOs" versorgt werden. Bei der Blutentnahme während der Notfallbehandlung entnehmen die neurologischen Notärzte der Patientin etwas zusätzliches Blut. Sofern die Patientin ihr Einverständnis erklärt, wird die Probe in einem sogenannten multi-omics-Ansatz auf möglicherweise veränderte Proteine (proteomics), Gene (genomics), RNA (transcriptomics) und Metabolite (metabolomics) untersucht.
Da die Abnahme der Blutproben bereits vor der Einlieferung ins Krankenhaus und damit zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Erkrankung erfolgt, besteht die Chance früh auftretende Änderungen in der Konzentration möglicher Biomarker zu erfassen. Durch die Entnahme einer zweiten Blutprobe nach mindestens 30 Minuten kann zudem die Kinetik untersucht werden.
In der aktuellen Discovery-Phase sollen zunächst 300 Patientinnen und Patienten eingeschlossen werden.
Hintergrund
Die Diagnose eines Schlaganfalls ist im Rettungswagen bisher nur mit einer teuren Spezialausrüstung möglich. Dabei kann das frühe Wissen darüber, ob Patientinnen und Patienten an einem ischämischen oder hämorrhagischen Schlaganfall leiden, entscheidend sein. Alternative Möglichkeiten der prähospitalen Schlaganfalldiagnostik (siehe auch "ULTRAFAST") ermöglichen im Idealfall eine frühere Behandlung und damit ein geringeres Risiko für bleibende Beeinträchtigungen (B_PROUD-Studie). Eine Therapie mittels Thrombolyse (medikamentöser Auflösung eines Blutgerinnsels) beispielsweise könnte – unter telemedizinischer Begleitung – wie im STEMO direkt im Rettungswagen verabreicht werden. Ist eine Thrombektomie (mechanische Wiedereröffnung eines Gefäßverschlusses) notwendig, könnten Patientinnen und Patienten ohne Umwege in eine spezialisierte Klinik gebracht werden, in der der Eingriff bereits vorbereitet werden kann.
Studienteam
- Dr. Joachim Weber, Studienleitung, ärztlicher Stützpunktleiter "STEMO 3600" (Feuerwache Charlottenburg-Nord)
- Prof. Dr. Heinrich Audebert, stellvertretende Studienleitung
- Prof. Dr. med. Kai Kappert, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie, stellvertretende Studienleitung
- Dr. Frederik Geisler, Studienarzt
- Irina Lorenz-Meyer, Studienkoordinatorin
- Dr. rer. nat. Farid Kandil, Biometriker/statistische Beratung
Rekrutierende Ärztinnen und Ärzte in "STEMO 3600"
- Dr. Eman Dashti
- Erik Freitag
- Dr. Frederik Geisler
- Marc Schehadat
- Dr. Joachim Weber
- Dr. Martina Zuber
Rekrutierende Ärzte in "STEMO 4390" und "STEMO 6100"
u.a.
- Eugen Schwabauer, ärztlicher Stützpunktleiter STEMO 4390, Vivantes Klinikum Neukölln (Feuerwache Mariendorf)
- Dr. Matthias Wendt, ärztlicher Stützpunktleiter STEMO 6100, Unfallkrankenhaus Berlin
Weitere Kooperationspartnerinnen und -partner
- Prof. Dr. Norbert Hübner, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch
- Dr. Jennifer Kirwan, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch
- Dr. Philipp Mertins, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch
- Prof. Dr. Tobias Pischon, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch
Weitere Projekte
STEMO – Stroke-Einsatz-Mobile
Das Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) ist ein speziell konzipierter Rettungswagen, ausgerüstet mit einem Computertomographen und einem Minilabor. Das STEMO ist mit einem Team aus Spezialistinnen und Spezialisten, bestehend aus einer Neurologin sowie einem Rettungs- und einem Radiologieassistenten besetzt. Es ermöglicht direkt vor Ort die Thrombolysetherapie bei Patientinnen und Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall oder eine Gefäßdiagnostik zur Erkennung großer Arterienverschlüsse durchzuführen.
Fortsetzung/Projektbeschreibung