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13.01.2023

Paper of the Year 2022

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Effect of mobile stroke unit dispatch in all patients with acute stroke or TIA.

Dr. Jessica L. Rohmann
Dr. Jessica L. Rohmann
Dr. Marco Piccininni
Dr. Marco Piccininni
Prof. Dr. med. Heinrich Audebert
Prof. Dr. med. Heinrich Audebert

Rohmann JL*, Piccininni M*, Ebinger M, Wendt M, Weber JE, Schwabauer E, Geisler F, Freitag E, Harmel P, Lorenz-Meyer I, Rohrpasser-Napierkowski I, Nolte CH, Nabavi DG, Schmehl I, Ekkernkamp A, Endres M, Audebert HJ.
Ann Neurol. 2022 Oct 30. doi: 10.1002/ana.26541. Online ahead of print.
PMID: 36309933
*equal contribution

Zielsetzung: Effekte der zusätzlichen Schlaganfall-Einsatzmobil (STEMO-) Disponierung auf das funktionelle Outcome bei Schlaganfallpatient:innen, unabhängig von Art des Schlaganfalls oder potentiellen Kontraindikationen für Reperfusionstherapien, zu schätzen.

Methodik: Wir verwendeten Daten aus der nicht-randomisierten kontrollierten Berlin-basierten B_PROUD Studie (02/2017-05/2019), im Zuge derer STEMOs ausschließlich nach Verfügbarkeit entsendet wurden, sowie aus dem verknüpften Schlaganfallregister B-SPATIAL. Im Unterschied zur primären B_PROUD Studienpopulation wurden in der aktuellen Studie alle Patient:innen mit Diagnose eines Schlaganfalls oder einer transienten ischämischen Attacke (TIA) eingeschlossen und nicht nur diejenigen mit zerebraler Ischämie und ohne Kontraindikationen gegen Lyse oder Thrombektomie. Die untersuchte Intervention war das Entsenden eines STEMOs, ein mit Notärzt:innen besetzter Rettungswagen, der für prähospitale Bildgebung und Thrombolyse-Behandlung ausgestattet ist, im Vergleich zum alleinigen Einsatz konventionell ausgestatteter Rettungswagen. Primärer Endpunkt war der Skalenwert der modifizierten Rankin-Skala (mRS) nach drei Monaten und als ko-primärer Endpunkt wurde eine dreistufige Behinderungsskala betrachtet. Um Confounder zu identifizieren, haben wir gerichtete azyklische Graphen („directed acyclic graphs“, DAGs) genutzt und erhielten durch das Verwenden von inverser Wahrscheinlichkeitsgewichtung der Behandlung („inverse probability of treatment weighting“, IPTW) adjustierte Effektschätzungen.

Ergebnisse: Zu 1125 Patient:innen (durchschnittliches Alter: 74 Jahre; 46,5% Frauen) wurden Schlaganfall-Einsatzmobile entsendet, während zu 1141 Patient:innen (durchschnittliches Alter: 75 Jahre; 49,9% Frauen) konventionell ausgerüstete Rettungswagen entsendet wurden. Nach Confounding-Adjustierung war die Disponierung von STEMOs mit günstigeren 3-Monats mRS-Werten assoziiert (Common Odds Ratio, cOR=0.82; 95%CI: 0.71-0.94). Für das ko-primäre Outcome sowie die 7-Tage Sterblichkeit waren die Ergebnisse nicht statistisch signifikant (cOR=0.86; 0.72-1.01 bzw. OR=0.94; 0.59-1.48).

Interpretation: Unter Betrachtung der gesamten Schlaganfall/TIA Population verbesserte die Disponierung eines STEMOs das funktionelle Outcome nach drei Monaten ohne Hinweis auf ein erhöhtes Komplikationsrisiko. Unsere Ergebnisse sind relevant für Entscheidungsträger, da der Subtyp des Schlaganfalls sowie die Eignung für rekanalisierende Therapien zum Zeitpunkt der Disponierung noch unbekannt sind.

Dr. Jessica L. Rohmann war Leiterin der Arbeitsgruppe „Neuroepidemiologie“ am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) an der Charité sowie des Berlin - SPecific Acute Treatment in Ischemic or hAemorrhagic Stroke With Long Term Follow-up (B-SPATIAL) Registers und ist seit Dezember 2022 Gastwissenschaftlerin im CSB

Dr. Marco Piccininni ist Biostatistiker und arbeitet als Postdoc in der „Causal methOds and NeuroVascular Epidemiology Research Group“ (CONVERGE) am Institut für Public Health sowie in der Arbeitsgruppe „Neuroepidemiologie“ am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin an der Charité.

Prof. Dr. med. Heinrich Audebert leitet die Klinik für Neurologie am Charité Campus Benjamin Franklin und ist Vorstandsmitglied im Centrum für Schlaganfallforschung Berlin.

Von den Oberärztinnen und Oberärzten der Klinik für Neurologie und des CSB wurde aus den zwölf „Paper of the Month“ des vergangenen Jahres das „PAPER OF THE YEAR 2022“ gewählt.

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PubMed

Kontakt

Dr. Lucia Kerti

Ansprechpartnerin Berliner Schlaganfall-Allianz (BSA e.V.); CSB GeschäftsführungCharité - Universitätsmedizin Berlin

Postadresse:Charitéplatz 110117 Berlin

Campus- bzw. interne Geländeadresse:Invalidenstraße 80, Ebene 05

CCM, Invalidenstraße 80


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